Erste Hilfe
Hilfe Für Angehörige
Was kann ich für die betroffene Person tun?
Für Angehörige von Menschen mit psychischen Gesundheitsproblemen kann es eine herausfordernde und belastende Erfahrung sein. Es ist jedoch wichtig zu verstehen, dass deine Unterstützung und Anwesenheit einen großen Unterschied im Leben deiner geliebten Person machen können. Hier sind einige Tipps, wie du deinem Angehörigen helfen kannst
Zeige Verständnis und Empathie
Sei geduldig und einfühlsam
Biete praktische Hilfe an
Ermutige zur professio-nellen Hilfe
Versuche, die Perspektive deines Angehörigen zu sehen und sei einfühlsam gegenüber seinen Gefühlen und Erfahrungen. Manchmal reicht es schon aus, einfach zuzuhören und präsent zu sein. Es ist nicht notwendig, dass du seine Sicht der Dinge verstehst oder nachvollziehen kannst. Vergiss nicht, es ist eine Krankheit und jeder nimmt diese anders wahr. Hast du dein Bein gebrochen, wird auch niemand deine Schmerzen exakt nachempfinden können, selbst wenn er schon mal ein Beinbruch am eigenen Leib erfahren hat. Jeder Mensch ist unterschiedlich in seiner Empfindung.
Vermeide es, Druck auszuüben oder Ratschläge zu geben. Sei geduldig und unterstützend, auch wenn es schwierig ist, und erkenne an, dass der Heilungsprozess Zeit braucht. Manchmal kommen fünf Rückschritte bevor es wieder ein Schritt nach vorne geht. Ich weiß, es ist frustrierend. Gib nicht auf und habe Geduld mit deinem Angehörigen.
Frage deinen Angehörigen, wie du ihm helfen kannst, und biete praktische Unterstützung an, wie z.B. Begleitung zu Arztterminen, übernehmen von Telefonaten, Erledigung von Besorgungen oder Hilfe im Haushalt. Manchmal kann es auch helfen ein wenig vor vollendete Tatsachen gestellt zu werden, da um Hilfe bitten schwer ist. Wenn du weißt, dass dein Angehöriger Hilfe von dir annehmen kann dann sag doch einfach mal „Ich rufe beim Arzt an und mache einen Termin für dich“ anstatt die Person zu fragen „Soll ich da anrufen?“. Die Frage „Kann ich dir helfen?“ ist für Betroffene meist sehr schwer zu beantworten, da sie selbst oft nicht wissen was sie eigentlich brauchen.
Ermutige deinen Angehörigen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, wie z.B. einen Therapeuten oder Psychiater aufzusuchen. Biete an, bei der Suche nach geeigneten Behandlungsmöglichkeiten zu helfen. Geh hierbei behutsam vor. Sich selbst einzugestehen, dass man krank ist und Hilfe braucht, kann schmerzhaft sein. Auch Absagen von Ärzten und Therapeuten können frustrierend sein. In solchen Momenten kann Unterstützung sehr viel helfen
Was kann ich für mich tun?
Denke daran, dass du nicht alleine bist und es viele Ressourcen und Unterstützungsmöglichkeiten gibt, sowohl für deine betroffenen Angehörigen als auch für dich selbst. Es ist wichtig, für dich selbst zu sorgen, damit du auch weiterhin für andere da sein kannst.
Vergiss nicht, deine eigenen Bedürfnisse zu berücksichtigen und dir Zeit für Selbstfürsorge zu nehmen. Finde Wege, um Stress abzubauen und dich zu entspannen, sei es durch Meditation, Sport oder Hobbys.
Sprich mit Freunden, Familie oder einem Therapeuten über deine eigenen Gefühle und Herausforderungen. Es ist wichtig, eine unterstützende Gemeinschaft um dich herum zu haben und deine eigenen Emotionen nicht zu unterdrücken.
Bildung über die psychische Erkrankung deines Angehörigen kann helfen, Verständnis und Empathie zu fördern. Informiere dich über Behandlungsmöglichkeiten und Selbsthilfestrategien, um besser mit der Situation umgehen zu können.
Erlaube dir, Grenzen zu setzen und zu erkennen, wann du überfordert bist. Es ist in Ordnung, Hilfe von anderen anzunehmen und Zeit für dich selbst zu nehmen, um aufzutanken und wieder Kraft zu schöpfen.